Letzte Woche ist aus dieser Reihe schon erschienen: Das Wohnzimmer

Zur Erinnerung:

Die Vorgeschichte zur innenarchitektonischen Planung

Meine Kundin aus Klein-Winternheim ist eine junge Lehrerin. Bis vor kurzem hat sie mit ihrem Mann im Dachgeschoss des benachbarten Elternhauses gewohnt. Das Haus, in welches sie nun gezogen sind, liegt auf dem gleichen Grundstück und ist vormals für den Großvater der Kundin errichtet worden. Da es nun aber frei geworden ist, konnte sie hier einziehen. Das Haus hat zwei Etagen: Das Erdgeschoss und ein darunter befindliches Gartengeschoss. Bis jetzt war das Haus so konzipiert, dass sich oben die Wohnräume für den betagten Großvater befunden haben und unten Räume für eine Pflegekraft. Im unteren Geschoss, war bis jetzt lediglich ein großer und nicht unterteilter Raum, nebst einem Badezimmer. Im Erdgeschoss war ein barrierefreies Badezimmer, ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer (welches nun das Arbeitszimmer wurde) und die Küche. Da hier kein barrierfreies Badezimmer gewünscht, hingegen dringend noch etwas Abstellmöglichkeit gebraucht wurde, habe ich den Raum in zwei Bereiche unterteil: Hinten ist nun ein kleines Gäste-WC, vorne eine Garderobe mit Staufläche. Getrennt wurden die Bereiche mittels Trockenbauwänden. Auch im Gartengeschoss waren Anpassungen notwendig: In dem großen Raum sollte zunächst ein Schlafzimmer abgeteilt werden. Ich  habe eine perspektivische innenarchitektonische Planung erstellt, damit später auch noch zwei weitere Räume abgeteilt werden können. Im Gartengeschoss wurde zudem auch der komplette Boden mit Designboden ausgelegt. Zuvor waren dort helle Fliesen, was aber nicht sehr gemütlich wirkte.

Das Budget

Da, wie eingangs schon erwähnt, es sich hier um ein junges Paar handelt, musste ich mit einem (aus Innenarchitektensicht) recht kleinen Budget auskommen. Deshalb habe ich fast alle Möbel aus dem Internet, bzw. von Ikea gewählt. Da die Eltern der Kundin nebenan wohnen, konnten sie sich um das Annehmen der Lieferungen kümmern. Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass man Möbel aus dem Internet ordert. Auch andere Prozesse sind nicht ganz so einfach, wie bei einem Möbelhaus: So kann man nicht Probesitzen, kann Materialien nicht anfassen, die Farben nicht sehen. Obgleich ich Zweifel hatte, ob ich mit dem Budget auskommen würde, bin ich zu meinem eigenen Erstaunen, sogar darunter geblieben. Und das, obwohl sogar eine Schreineranfertigung für das Badezimmer in Auftrag gegeben wurde. Der einzige Luxus übrigens. Am Ende blieb sogar noch Geld übrig, um sich so das eine oder andere Accessoire zu gönnen!

Farben

Bei den Farben waren wir bewusst zurückhaltend. Dadurch konnten Farbakzente gesetzt werden. Das ganze Haus ist in einem sehr schönen Grauton gestrichen. Zu dem Grau bildet der natürlich Holzton einen sehr schönen Kontrast. Ebenso, wie die teilweise weißen Möbel.

Das Badezimmer im Gartengeschoss

Vorher

Nachher

Vor dem Umbau war das Bad ein „kalter Ort“ ohne Seele. Zwischen Badewanne und Wand klaffte eine Lücke, es gab keine Möglichkeit etwas unterzubringen und es wirkte steril. Die Kundin wünschte sich vor allem mehr Stauraum. Deshalb habe ich einen Waschtisch entworfen, der die Lücke zur Badewanne überbaut. Dadurch wird viel Platz oben auf der Waschtischplatte gewonnen und es gibt jetzt so einige Schubladen, wo man etwas unterbringen kann. Ferner gibt es jetzt einen großen neuen Spiegelschrank. Der sorgt nicht nur für weiteren Stauraum, sondern lässt den Raum auch größer wirken. Durch die Holzoptik konnte zumindest ein wenig Wärme in den Raum gebracht werden.

Um das Duscherlebnis etwas zu optimieren wurde auf der Badewanne eine Duschfaltwand installiert. So macht Duschen mehr Spaß!

Vorher

Nachher. (Siehe auch das Titelfoto!)

Nächste Woche geht es mit weiteren Räumen aus Klein-Winternheim weiter!

Schreineranfertigung durch die Schreinerei Aufleger

Fotos: Yvette Sillo – Einrichtungsideen – Innenarchitektur